BM Bauer betont einleitend, dass er die Sorgen der Einwohner bzgl. der Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit sehr ernst nähme und deshalb den Kontakt zum Leiter der Polizeidienststelle Bad Schwalbach, Hr. Ersten Polizeihauptkommissar Kehraus hergestellt habe.

Nach kurzer Vorstellung (vormals Ermittlungsgruppenleiter, seit Ende 2012 Dienststellenleiter) stellt Hr. Kehraus den Stand der Ermittlungen bzgl. der Brand- und anderen Vorkommnisse vor. Demnach habe es 2011 erste Delikte (Friedhof, Beleidigung) gegeben; 2012 folgten Sachbeschädigungen und Brandstiftung; 2013 erneute Brandstiftungen sowie Vorkommnisse auf dem Friedhof des Oberdorfs. Die Charakteristik der Delikte lenke eher den Verdacht auf ansässige Personen als auf reisende Täter. Bisher habe es keinen verwertbaren Sach- oder Zeugenbeweis gegeben.

Die Aufzählung der Vorkommnisse wird von Teilnehmern der Sitzung ergänzt: zwei Brandanschläge (Telekommunikationsanlage im Unterdorf, Gartenhütte im Oberdorf).

Hr. Kehraus stellt mögliche Maßnahmen der Ermittlungsarbeit dar: Suche nach Zeugenaussagen, offene und verdeckte Ermittlungen, Hoffnung auf „frische Tat“.

Bei Zeugenaussagen könne die Gewährleistung von Anonymität nicht zugesagt werden. Die Weitergabe von Informationen könne z. B. über den Bürgermeister erfolgen; Bedingung sei ein seriöser Inhalt der Information. Auch so genannte „kleine“ Hinweise seien erwünscht und nützlich. Die Informationen sollten konkret und korrekt („Ross und Reiter nennen“) sein; Zivilcourage wird erwartet.

Die Äußerung von Verdächtigungen ohne Beweislage kann Gegenreaktionen nach sich ziehen; der Polizei seien Befürchtungen wegen Aktion und Reaktion wohl bekannt. Betroffene bzw. besorgte Einwohner können sich von der Polizei beraten lassen; öffentliche Verdächtigungen ohne Beweis seien für die polizeiliche Ermittlungsarbeit nicht hilfreich.

Videoüberwachung im öffentlichen Raum sei ohnehin problematisch, zumal es in Hohenstein eine nur geringe Kriminalitätsrate gäbe. Der Friedhof darf beispielsweise nicht überwacht werden.

Der Wunsch von Einwohnern nach mehr polizeilicher Präsenz (z. B. in den Abend- und Nachtstunden) sei zu verstehen und soll entsprechend der Einsatzmöglichkeiten erfüllt werden. Nach Einschätzung durch Hr. Kehraus sei dadurch aber keine entscheidende Veränderung der Gefahrenlage zu erwarten; eine stärkere Auswirkung dürfte die nachbarschaftliche Wachsamkeit haben.

Nochmals betont Hr. Kehraus die Wichtigkeit schneller Kontakte zur Polizeidienststelle.

Auf entsprechende Nachfrage zum Wert privater Aufnahmen (Wildüberwachungskamera) als Tatsachenbeweis wird erklärt, dass solche Aufnahmen als Beweismittel angenommen werden können.

Teilnehmer der Sitzung betonen, dass die bisher Geschädigten erkennbare Gemeinsamkeiten aufweisen und dass der bzw. die Täter immer dreister werden. Es wird bemängelt, dass weitere Schädigungen vor 2011 nicht aufgelistet wurden.

Es bleibt abzuwarten, wie bisherige Sicherungsmaßnahmen erfolgreich vorbeugend wirken werden.

Hr. Kehraus stellt abschließend nochmals fest, dass alle Vermutungen einen Beweis nicht ersetzen können.

BM sowie OV danken Hr. Kehraus.